Montag, 9. Oktober 2017

Hat nichts mit Schildkröten zu tun aber mit Gottesanbeterinnen.

 
und mehr von diesen Tieren:
Text dazu:
Am 1. Oktober konnten wir im Raaderwald folgendes schaurige Naturschauspiel festhalten. Ein Gottesanbeterinnenmännchen, wir nennen es den Fünfbeinigen, weil ihm das rechte Hinterbein fehlt, vielleicht von einer früheren Paarung her, versucht an diesem letzten heißen Tag im Jahr 2016 nochmals auf Brautschau zu gehen. Er nähert sich einem Weibchen an, wir nennen es Rotkäppchen, beachten sie den roten Hinterkopf, doch dann nimmt das Unglück seinen Lauf. Vielleicht hatte er ein Handicap, weil ihm ja ein Bein fehlte, denn er landete unglücklicherweise auf dem Bauch des Weibchens, richtig und wichtig wäre der Rücken gewesen, vielleicht war es aber auch einfach nur Pech, weil das Weibchen aus dem Gleichgewicht kam, aber das war sein Todesurteil. Einmal in den Fängen des Weibchens, gibt es kein Entrinnen mehr. Der Kopf ist schnell abgebissen, aber das Männchen lebt erstaunlicherweise weiter und es ist daher bestimmt keine Mär, dass sich kopflose Männchen mit dem Weibchen weiter paaren. Auch in diesem Filmdokument sieht man, wie sich das Männchen einerseits loszureißen, andererseits sich zu paaren versucht. Erst als das Weibchen seine Fangarme frisst und der Rest des Körpers zu Boden fällt, ist das Männchen wieder frei, es lebt auch noch einige Zeit weiter, aber natürlich ist es todgeweiht, weil kopf- und orientierungslos. Aber wie schaurig dieses Naturschauspiel auch ist, wir haben beobachtet, dass die Heuschrecken zu diesem Zeitpunkt schon rarer waren, das Weibchen war sicher hungrig, sich vor der Eiablage noch zu stärken, macht vielleicht Sinn. Andererseits schien es ziemlich verschwenderisch, dass das Weibchen nur etwa ein Drittel des Männchens verspeiste, wenn sie es schon als Energiespender für die Eiablage fressen wollte. Wie dem auch sei, auch das Weibchen hat diesen 1. Oktober bestimmt nicht lange überlebt. Es folgte danach ein Kaltwettereinbruch und sie folgte dem Männchen wohl bald ins Nirwana, aber in der Natur wird beinah alles der Nachkommenschaft untergeordnet, der nächsten Generation.

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