und mehr von diesen Tieren:
Text dazu:
Am 1. Oktober konnten wir im Raaderwald folgendes
schaurige Naturschauspiel festhalten. Ein Gottesanbeterinnenmännchen, wir nennen
es den Fünfbeinigen, weil ihm das rechte Hinterbein fehlt, vielleicht von einer
früheren Paarung her, versucht an diesem letzten heißen Tag im Jahr 2016
nochmals auf Brautschau zu gehen. Er nähert sich einem Weibchen an, wir nennen
es Rotkäppchen, beachten sie den roten Hinterkopf, doch dann nimmt das Unglück
seinen Lauf. Vielleicht hatte er ein Handicap, weil ihm ja ein Bein fehlte, denn
er landete unglücklicherweise auf dem Bauch des Weibchens, richtig und wichtig
wäre der Rücken gewesen, vielleicht war es aber auch einfach nur Pech, weil das
Weibchen aus dem Gleichgewicht kam, aber das war sein Todesurteil. Einmal in den
Fängen des Weibchens, gibt es kein Entrinnen mehr. Der Kopf ist schnell
abgebissen, aber das Männchen lebt erstaunlicherweise weiter und es ist daher
bestimmt keine Mär, dass sich kopflose Männchen mit dem Weibchen weiter paaren.
Auch in diesem Filmdokument sieht man, wie sich das Männchen einerseits
loszureißen, andererseits sich zu paaren versucht. Erst als das Weibchen seine
Fangarme frisst und der Rest des Körpers zu Boden fällt, ist das Männchen wieder
frei, es lebt auch noch einige Zeit weiter, aber natürlich ist es todgeweiht,
weil kopf- und orientierungslos. Aber wie schaurig dieses Naturschauspiel auch
ist, wir haben beobachtet, dass die Heuschrecken zu diesem Zeitpunkt schon rarer
waren, das Weibchen war sicher hungrig, sich vor der Eiablage noch zu stärken,
macht vielleicht Sinn. Andererseits schien es ziemlich verschwenderisch, dass
das Weibchen nur etwa ein Drittel des Männchens verspeiste, wenn sie es schon
als Energiespender für die Eiablage fressen wollte. Wie dem auch sei, auch das
Weibchen hat diesen 1. Oktober bestimmt nicht lange überlebt. Es folgte danach
ein Kaltwettereinbruch und sie folgte dem Männchen wohl bald ins Nirwana, aber
in der Natur wird beinah alles der Nachkommenschaft untergeordnet, der nächsten
Generation.
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